Man sieht einen Hamburger in Großaufnahme. Im Hintergrund sind lodernde Flammen
Verschiedenes Persönlichkeiten

Wer hat eigentlich Mc Donald’s erfunden?

Erinnerst du dich noch an die Tage, als du um die 8 Jahre alt warst? Vielleicht kommt dir diese Situation bekannt vor: Du fährst mit deinen Eltern im Auto, schläfst schon fast ein auf der Rückbank und ihr nähert euch eurem Zuhause als an der Seite der Autobahn ein Zeichen auftaucht. Du bist plötzlich wieder hellwach und das große gelbe M versetzt dich in Aufregung. Also sagst du etwas in dieser Richtung: „Ich habe noch so einen Hunger! Können wir zu Mc Donald‘s gehen?!“

Und vielleicht, ganz vielleicht, ist das Auto bei der nächsten Ausfahrt rausgefahren.

Das liebste Essensziel der Kindheit wird irgendwann vielleicht zu einem praktischen Zwischenstopp oder vielleicht auch dem Ort, den man aus ernährungstechnischen Gründen lieber meidet. Trotzdem ist der Name Mc Donald‘s uns allen ein Begriff und, wenn ich dir das gelbe M zeigen würde, wüsstest du sicherlich sofort welchen Ort ich meine.

Aber wer hat Mc Donald‘s eigentlich erfunden? Wer kam auf diese Idee, die jährlich über 20 Milliarden US-Dollar an Umsatz bringt? Und wer war zuerst: Das Fastfood oder Mc Donald‘s?

Wer hatte die Idee für Mc Donald’s?

Die Idee für Mc Donald’s und damit auch Gründer sind die beiden Brüder Richard James und Maurice McDonald. Beide sind geboren in Manchester als Kinder irischer Einwanderer. Die Eltern haben in der Industrie gearbeitet und die Brüder machten jeweils eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Daraufhin arbeiteten sie erst Mal in einer Schuhfabrik. Damals war noch nicht mal annähernd absehbar, dass sie einmal ein weltweit erfolgreiches Gastronomie-Konzept begründen würden.

1937 wurden dann die ersten Weichen gestellt. Der Vater der Beiden eröffnet ein Restaurant: The Airdrome. Dort haben die Brüder wohl viel über Gastronomie gelernt und das geschäftliche Potential dahinter erkannt. Allerdings waren sie der Meinung, dass die Arbeitsabläufe optimiert werden müssen.

Die Geschichte des Fastfood Restaurants

1940: Richard und Maurice McDonald verlegen das Restaurant ihres Vaters nach San Bernadino (Kalifornien) und nennen es McDonald’s Bar-B-Q

1948: Das Schicksalsjahr. Das Restaurant wird auf Selbstbedienung umgestellt und das Rezept des Hamburgers optimiert. Die Neueröffnung des Bar-B-Q am 20. Dezember 1948 gilt als der Beginn von Mc Donald`s, wie wir es heute kennen.

Die Brüder setzen auf Selbstbedienung und Essen aus Tüten. Revolutionär ist aber ihr sogenanntes „Speedee System“. Dafür haben sie die Arbeitsabläufe und die Anordnung der Küchengeräte und -stationen so verändert, bis die Burger in Rekordzeit fertiggestellt werden konnten. Das erlaubte ihnen die Burger nun nur noch zum halben Preis anzubieten. Das waren damals noch ca. 15cent (Hach wäre das heute schön).

Zum Vergleich: Die erste Burger-King-Filiale wurde erst 1953 eröffnet. Die Geschäftsidee war inspiriert vom Konzept der McDonald’s-Filialen

1953: Das erste Restaurant zeigt das goldene M für das Mc Donald’s später berühmt werden sollte. Obwohl es damals eher gelb-goldene Bögen waren als ein wirkliches M (zu sehen zum Beispiel hier).

1954: Mc Donald’s wird ein eingetragenes Unternehmen (in den USA)

Der Businessmann und sein Imperium

1955 eröffnet ein bereits 52 Jahre alter Mann ein Restaurant in Illinois, das auf dem Konzept der McDonald-Brüder beruht. Sein Name ist Ray Kroc und er ist nicht nur einer der ersten Franchise-Nehmer für Mc Donald’s sondern auch ein nicht weg zu denkender Treiber des Erfolges der Fastfoodkette.

Ein Paar Hände hält einen Burger, aus dem der geschmolzene Käse läuft. In der linken unteren Ecke sieht man etwa die Hälfte eines Tellers mit einem weiteren Hamburger darauf. In der linken oberen Ecke steht eine Getränkedose.

Damals rät ein Finanzberater Ray Kroc die Grundstücke seiner bisherigen Franchise-Filialen selbst zu kaufen und dann wiederum an Franchise-Nehmer zu vermieten. Ein Rat, der Gold wert war, wie sich herausstellen sollte. Mit genau diesem Vorgehen wurde Kroc ein immer erfolgreicherer Geschäftsmann und konnte durch seinen steigenden Einfluss immer mehr Druck auf Richard und Maurice Mc Donald ausüben. Die lehnten nämlich alle seine Änderungsvorschläge für das Business ab.

Letztlich bläst Ray Kroc das Buisness nochmal richtig auf, indem er den bis heute typischen Einheitslook erschafft und die gesamten Betriebsabläufe nochmals effizienter gestaltet. Richard und Maurice Mc Donald verkaufen schließlich sogar für 2,7 Mio $ die weltweiten Vertriebsrechte an Ray Kroc. Allerdings soll es in den Jahren davor immer wieder Streit gegeben haben.

Ray Kroc ist aber quasi die Person, die aus der McDonalds-Geschäftsidee ein Imperium aufgebaut hat. Damit hat er sich ein Vermögen von 500 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und steht damit zusammen mit Namen wie Henry Ford, Walt Disney und Bill Gates, auf der „Liste der 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts“ des Time-Magazines.

Über seine Geschichte hat er sogar ein Buch geschrieben: Die wahre Geschichte von Mc Donald’s

Die Leute streiten darüber, ob Ray Kroc ein genialer Geschäftsmann war, der eine gute Idee erkannt und daraus ein Imperium errichtet hat, oder, ob er den beiden McDonald-Brüdern ihre Idee genommen und sie aus dem Business verdrängt hat.

Der weltweite Erfolg

Man sieht ein Fastfood-Flatlay. Der Hauptakteur ist eine Tüte McDonalds-Pommes, die über einen weißen Untergrund verteilt sind. Rechts befindet sich ein Hamburger und links sieht man ein Stück Salami-Pizza

1967: Die ersten Standorte außerhalb der USA: Canada und Puerto Rico

1968: Der Big Mac wird erfunden

1971: In München eröffnet der erste deutsche Mc Donald’s im Stadtteil Obergiesing

1975: In Arizona gibt es den ersten Mc Drive

2003: Der bis heute bekannte Marketingspruch „Ich liebe es“ oder auf englisch „I’m loving it“ wird gelauncht

2017: Es gibt sogar einen Film über die Gründung von Mc Donald’s. Er heißt The Founder und kann zum Beispiel auf Amazon Prime Video für 2,99€ geliehen werden

Funfact: Der McDonald’s-Clown war ursprünglich ein echter Mensch. Und zwar der Berufsclown Willard Scott, bekannt aus der amerikanischen Kindersendung Bozo’s Circus, und hatte in den 60er in Washington seinen ersten öffentlichen Auftritt. Nach und nach wurde aus diesem echten Clown ein weiteres Marketingsymbol von Mc Donald`s.

Erfolgsrezept? Das Franchise-Modell

Ein wichtiger Stein des Erfolgs von Mc Donald’s und der Grund für die immense Anzahl an Filialen in der ganzen Welt, ist das Franchise-Konzept.

Grob erklärt kann jeder, der gerne ein eigenes Fastfood-Restaurant aufmachen möchte, das Konzept von Mc Donald’s nutzen. Der sogenannte Franchisenehmer profitiert damit natürlich vom Bekanntheitsgrad, dem bereits erprobten und erfolgreichen Konzept in Gastronomie und Marketing, den Rezepten und vielem mehr, das einfach schon „da“ ist. Dafür muss er eine festgelegte Summe als Einstieg zahlen und anschließend einen bestimmten Prozentsatz seiner Gewinne an Mc Donald’s abgeben.

Zeichnung einer roten Pommestüte in der typischen McDonalds-Form, aus der oben die Pommes Frittes herausquellen.

Das sind  46.000 Euro als Einstiegsgebühr und dann 5% des monatlichen Umsatzes als allgemeine und nochmal 5% als Werbegebühr. Außerdem ist vorgeschrieben, dass verwendete Produkte von bestimmten Mc-Donald`s-Lieferanten gekauft werden müssen. Dadurch verdient der Konzern natürlich auch nochmal Geld.

Außerdem müssen bestimmte Grundsätze eingehalten werden. Dazu gehören Vorgaben in Bezug auf Marketing, Personalpolitik, die Speisekarte usw. Das dient dazu eine gewisse Einheitlichkeit innerhalb der verschiedenen Filialen zu gewährleisten und ist wichtig, damit die Kunden das Unternehmen wiedererkennen.

Der erste Nutzer des Franchise-Systems von Mc Donald‘s war übrigens Neil Fox 1953

Mc Donald’s ist natürlich nicht das einzige Unternehmen, das mit dem Franchise-Modell arbeitet. Dieses Konzept ist beliebt bei verschiedenen Unternehmen und es gibt auch einen Deutschen Franchiseverband.

Definition: „Ein Franchisesystem besteht aus einem erfahrenen Franchisegeber, der seine Geschäftsidee gegen eine festgelegte Gebühr an mehrere Franchisenehmer weitergibt.“ (Deutscher Franchiseverband)

Der Vorteil für den Franchisenehmer ist natürlich, dass er eine bereits erprobte Geschäftsidee übernehmen kann. Der Name des Unternehmens ist vielleicht schon bekannt und es gibt bereits Abnehmer für die Produkte. Damit hat ein Franchisenehmer oft bessere Startbedingungen als Selbstständiger in der Business-Welt, es ist weniger risikoreich als eine komplett neue Idee auf den Markt zu bringen. Außerdem profitiert er vom Know How des Franchisegebers und kann so gewisse Anfangsfehler vermeiden, bleibt aber trotzdem noch recht eigenständig.

Trotzdem wird vom Franchisegeber natürlich einiges vorgegeben, was der Franchisenehmer nicht ändern kann. Zusätzlich muss er immer von seinem Gewinn abgeben.

Der große Vorteil für die Gegenseite ist, dass das Unternehmen nicht alle Filialen selbst betreiben muss. So ist es deutlich einfacher viele Standorte zu haben. So kann sich die Idee auch schnell über die ganze Welt verbreiten – wie es bei Mc Donald’s der Fall war.

Mc Donald’s revolutionierte die Gastronomie

Die McDonald-Brüder haben mit ihrem Speedee System eine ganz neue Art zu Essen und Essen zu verkaufen begründet. Essen To go ist aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken, genauso wenig wie das gelbe M, das untrennbar mit der Marke Mc Donald’s verknüpft ist.

Die Geschichte von Mc Donald’s zeigt, wie weit man mit einer guten Idee kommen kann. Richard und Maurice Mc Donald’s waren keine Menschen, von denen man erwartet hat, eine weltweit erfolgreiche Kette zu gründen. Aber sie haben an ihre Idee geglaubt und letztlich ist aus ihrem Konzept, um die Abläufe in ihrem Restaurant effizienter zu gestalten ein ganzes Imperium geworden.

Also glaub an deine Ideen, sie könnten dich so richtig erfolgreich machen.


Bildrechte: Titelbild von Robert Owen-Wahl über Pixabay; Burger-in-Händen-Flatlay und Pommes-Explosion-Flatlay von Polina Tankilevitch über Pexels; Zeichnung Pommestüte über Pixabay

Quellen: Website von Mc Donald’s, www.gruender.de, www.m-vg.de, Deutscher Franchiseverband, www.welt.de, Times Magazine

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