Hand und Unterarm sind auf einem Tisch abgestützt. In der Hand wird ein Handy gehalten. Der Daumen ist bereit weiter zu scrollen
Gedichte

Die Instagram-Falle

Obwohl sich das Selbe wohl auch auf Tik-Tok und ähnliches anwenden lässt

Ich verbringe Stunden online,

Ohne wirklich zu sehen

Sehe hundert kurze Videos

Und erinnere mich kaum an sie

Ich scrolle duch meinen Feed

So schnell, wie möglich

Ein Rennen gegen was auch immer,

Sich in meinem Kopf befindet

Nichts interessiert mich wirklich,

Hält meine Aufmerksamkeit fest

Kann mich auf nichts konzentrieren

Schaue, ohne etwas mitzunehmen

Immer, wenn ich mich losreiße

Mit voller Willensstärke

Bin ich so bald wieder zurück

Zurück beim Scrollen – immer weiter

Die Videos scheinen so anziehend

Dabei schaue ich sie oft gar nicht an

Rase nur durch sie hindurch

Um irgendwas in mir zu beschäftigen

Will so gern mehr davon mitnehmen

Mich inspirieren, etwas Neues lernen

Könnte wirklich etwas sehen,

Würde ich nicht so schnell weiter scrollen

Foto von Ashutosh Jaiswal

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1 Kommentar

  1. Hallo!
    Zur Zeit bin ich auf lyrischen Streifzügen durch das Netz, mehr oder weniger um Gleichgesinnte aufzuspüren. Gedichte gehen im Netz leicht unter.
    Zum Gedicht: Schön, dass Sie sich um das Thema der informationellen Reiz- und Informationsüberflutung angenommen haben. Viele Menschen sind noch nicht so weit, das erkennen zu können. Aus meiner Sicht geht es nur um das Vollmüllen von Menschen, um das eigene Denken zu unterdrücken. Das haben Sie hier ganz gut beschrieben.
    Das Thema zu erkennen und dann sich dem zu entziehen ist die Konsequenz. Ruhe und innere Erkenntnis findet man am leichtesten in der Natur. Diesen Weg gehe ich.
    Verzeihen Sie mir diese Störung! Frohes Schaffen.
    OscarTheFish(p@k) – Dichterkollege

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